Es war ein langer Weg
LF16 in Paraguay angekommen
Es war ein langer Weg, bis das zweite Fahrzeug, das LF16, endlich in Mariano Roque Alonso ankam, das im Zentrum Paraguays liegt, und ca. 18 Kilometer entfernt ist von der Hauptstadt Asunción. Am 25.11.2015 verließ unser LF16 den Hamburger Hafen. Der erste Stopp beim Transport war Sao Paulo (Brasilien), dann ging es weiter nach Montevideo (Uruguay), wo das Fahrzeug auf eine Flussbarke verladen wurde und von dort auf dem Paraguay River nach Asuncion fuhr. Mitte Januar traf dann unser LF16 in Asunción ein, bepackt mit weiteren Hilfsgütern wie Feuerwehrschutzanzügen, Helmen und Brandschutzstiefeln, sowie zusätzlich 2 Rollstühle, 1 Rollator, 1 Duschstuhl, 1 Blutdruckmessgerät und Verbandsmaterial für die Krankenstation in Aquino Canada. Diese wurde 2014 gegründet als Teil des Projektes „Kinderpueblo“, ein weiteres Projekt in Paraguay der „Freunde Bomberos“.
Doch nicht nur der Weg war lang für unser LF16. Durch Spenden mitfinanziert, galt es einen wahren, bürokratischen Hindernislauf zu meistern. Zudem mussten außer viel Zeit und Nerven auch private finanzielle Mittel investiert werden, um diese Hilfsmission erfolgreich abzuschließen. Ein weiteres Problem war der zum LF16 passende Kompressor zum Befüllen der Atemschutzflaschen, denn der war dem alten Fahrzeug abhandengekommen. Nach langer Suche wurde der Verein fündig durch eine Annonce in einem bundesweit verteilten Feuerwehrblatt, und erstand einen gebrauchten jedoch funktionstüchtigen Kompressor im gesuchten Format.
In einem rührenden Brief schrieb nun Arnaldo Ramon Valdez Morales der Sexta Compañia im Auftrag seines Chef der Sexta Compagnia Oscar Acuna, der zugleich auch Direktor national der CBVP (Cuerpo Bomberos Voluntarios de Paraguay) ist:
„Es ist alles angekommen und wunderbar in Ordnung, und der Kompressor ist sicher verstaut. Wir werden ihn nicht anfassen, bis Ihr im Februar kommt, um uns darin einzuweisen. Nun werden wir das LF16 noch in Gelb umlackieren [die Farbe der paraguayanischen Feuerwehr], sodass es zu unserem Festakt der offiziellen Übergabe fertig ist. Vielen tausend Dank, dass Du diese ganze Mission erfolgreich fertiggebracht hast – Ich habe keine Worte um Dir genug zu danken für diesen großen Einsatz! Aber wir wollen auch all den anderen Personen danken, die diese große Hilfe möglich gemacht haben.“
Das für uns bereits veraltete Fahrzeug ist für die Bomberos der Sexta Compagnia in Mariano Roque Alonso nicht mit Gold aufzuwiegen, denn es ist genau das, was die brauchen. Dieses Baujahr kann in Paraguay heute repariert werden, im Gegensatz zu neueren Baujahren mit viel Elektronik, bei denen es wegen Mangel an Ersatzteilen undenkbar wäre. Alleine die große Rettungsschere und -spreizer für Verkehrsunfälle wird beste Dienste leisten, wie auch das Stromaggregat, das bei Nacht Unfallstellen oder Brände auszuleuchten vermag, oder der mitgelieferte Atemluftkompressor zum Befüllen der Sauerstoffflaschen für den Atemschutz, um trotz Gasen an Unglücksorte rangehen zu können. Das LF16 wertet den Fahrzeugbestand der Bomberos um Unglaubliches auf, denn zusammen mit dem Ende 2013 gespendeten LF8 sind diese beiden Fahrzeuge die einzigen, die sehr gut laufen, neben dem kleinen Motorroller der schnellen Ambulanz…
Die Freunde Bomberos danken den Spenden von Augenoptik Mendes, Brillen Essmann, Optik Tröger, und der Stadt Memmingen für das Fahrzeug und die Ausstattung des Fahrzeuges mit Stromaggregat und Rettungsschere der Freiwilligen Feuerwehr Benningen.
Doch mussten die Freunde Bomberos einen großen Teil der entstandenen Kosten aus eigener Tasche vorstrecken. Die Kosten des zweiten Fahrzeugtransfers belaufen sich auf ca. 6.750 €. „Für Spenden sind wir empfänglich“ sagt Josef Jaser bescheiden, dem die Hilfe von Notleidenden Südamerikas seit einem Urlaub und dem hautnahen Kontakt mit der armen Bevölkerung ans Herz gewachsen ist.